"Wichtiger Erfahrungsschatz für die tägliche Arbeit"


07.10.15

Abschluss der Beschäftigungsinitiative "50plus - Zukunft braucht Erfahrung"

Meppen. In einer großen Abschlussveranstaltung im Meppener Kreishaus haben die regionalen Partner das Bundesprojekt "50plus - Zukunft braucht Erfahrung" nach zehn erfolgreichen Jahren abgeschlossen. In einem gemeinsamen Bechäftigungspakt hatten sich verschiedene Landkreise seit 2005 zum Ziel gesetzt, die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern. "25.000 Teilnehmer und 7.000 Vermittlungen in dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung - das ist eine Erfolgsgeschichte", zog Landrat Reinhard Winter ein positives Fazit.

Winter blickte in seiner Begrüßung auf die Entwicklung des Projekts zurück, das zuletzt von insgesamt acht Partnern, unter ihnen u. a. die Nachbarlandkreise Grafschaft Bentheim, Leer und Osnabrück, realisiert wurde. Während in späteren Projektphasen die Motivation der Langzeitarbeitslosen im Vordergrund stand, lag der Fokus zu Beginn auf die Beschäftigung in Ersatzmaßnahmen. "Durch dieses Projekt haben wir mit der Hilfe von etwa 80 Langzeitarbeitslosen die Sanierung sowie den Umbau der ehemaligen Kaserne in Werlte zum heutigen Klimacenter möglich gemacht", erläuterte der Landrat.

In einem anschließenden Vortrag zum Thema Motivation berichtete Referent Thore Lorenzen (International Motivation, Berlin) von typischen Gedanken Langzeitarbeitsloser, die durch ständige Wiederholung und scheinbare Bestätigung zu inneren Schranken würden. Aus seiner Sicht müsse der Aspekt der Motivation in den Jobcentern vor der Förderung von Qualifikationsmaßnahmen bzw. Vermittlungsunterstützung stehen.

Erster Kreisrat Martin Gerenkamp lobte in der von Ludger Abeln moderierten Podiumsdiskussion insbesondere den großen Gestaltungsfreiraum für die Jobcenter im Projekt 50plus, der auch für das Regelgeschäft wünschenswert sei. Gerd Goldmann vom Niedersächsischen Landkreistag machte deutlich, dass Arbeitsvermittler ihre Rolle nicht auf den Prozess der reinen Vermittlung beschränken dürften. Ziel müsse sein, den Arbeitsuchenden in die Lage zu versetzen, sich selbst eine angemessene Arbeit zu suchen.

Als Vertreter der Arbeitgeberseite erklärten Sabine Müller-Wöhrmann und Andreas Kremer vom Osnabrücker Unternehmen KIKXXL die Bedürfnisse ihres stark wachsenden Unternehmens und brachten dabei die Bedeutung einer guten Kooperation mit den Jobcentern zum Ausdruck. Neben älteren Menschen in ihrer Belegschaft können sie sich auch vorstellen, verstärkt Flüchtlinge als Mitarbeiter zu gewinnen.

In seinem Resümee lobte Gerenkamp die gute Zusammenarbeit innerhalb des Beschäftigungspaktes und äußerte den Wunsch, dieses Netzwerk auch über das Programmende hinaus mit Leben zu füllen. "Es stehen neue Herausforderungen an, etwa die Vermittlung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Den Erfahrungsschatz aus dem Bundesprogramm 50plus können wir sehr gut auch für alle anderen Zielgruppen nutzen", so der Erste Kreisrat abschließend.

 

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